Prisma de aire

Juan Pablo Renzi lässt sich als ein Vertreter der kulturellen Transmoderne lesen, die sich aus Einflüssen unterschiedlicher Epochen entwickelte und schon früh globale Kunstgeschichte schrieb. In Anlehnung an die modernistische Architektur und die Anfänge der Konzeptkunst beschreibt Prisma de aire Luft als Raum. Die geometrische Figur des leeren Würfels wird als begehbare Skulptur erstmals in Hamburg realisiert. Die Stahlkonstruktion verweist auf die Fiktion der Abschließbarkeit und Berechnung von Raum sowie auf die Differenz von Theorie und Wahrnehmung. Der Entwurf für die Skulptur entstand 1967 parallel zu den international bekannten „Open-Cube“-Systemen des US-amerikanischen Künstlers Sol LeWitt, der mit Black Form (1989) vor dem Altonaer Rathaus ein minimalistisches Mahnmal schuf, das den fehlenden Juden in Hamburg gewidmet ist.

Realisation nach dem Entwurf von Juan Pablo Renzi: Till Bick

Prisma de aire

1967 / 2015
von Juan Pablo Renzi
(geb. 1940, gest. 1992, lebte und arbeitete in Buenos Aires / Argentinien)

Juni – Juli 2015
Skulptur, Museumsstraße, Altona


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