What Time Is It on the Clock of the World*

Angesichts hysterischer Zeiten fragt Stadtkuratorin Hamburg What Time Is It on the Clock of the World* mit einem Performancefestival und Symposium.

Die Titelfrage des Festivals geht zurück auf eine Formulierung der US-amerikanischen Bürgerrechtsaktivistin, Philosophin und Feministin Grace Lee Boggs (1915–2015), die sich für sozialen Wandel, für die Arbeiterbewegung und die Rechte der afro-amerikanischen Bevölkerung einsetzte. Sie verbindet das Bewusstsein für die historische Verortung der aktuellen Entwicklungen mit dem aktivistischen Moment zur Veränderung der bestehenden Verhältnisse: Wie spät ist es auf der Weltzeituhr? Mit dieser Formulierung wird auf die Gleichzeitigkeit gesellschaftlicher Transformationen weltweit hingewiesen und künstlerischsoziale Bewegungen nicht von einem westlich-hegemonialen Zentrum aus gedacht.

Vom 4. bis 7. Mai 2016 werden Fragen nach Sexismus und Rassismus im Verhältnis zur (Un-)Sichtbarkeit von aktueller Migration, stereotypen Geschlechterrollen und materiellen Reproduktionsverhältnissen diskutiert. Internationale Künstler*innen und Theoretiker*innen verbinden sich dabei mit der Situation in Hamburg: Wie kann der öffentliche Raum feministisch-politisch neu gedacht sowie dessen Verflechtungen in globale digitalisierte Machtstrukturen aufgezeigt werden? Wie lassen sich derzeitige Entwicklungen wie Neo-Faschismus in Europa oder andernorts in Kunst, Kultur und Akademie – genauso wie auf den Straßen und in der Gesellschaft – überwinden? Gemeinsam wird ein Glossar zum urbanen Raum aus queer-feministischer Perspektive entworfen, werden neue Manifeste urbaner LGTBQIA-Citizenship of Color im 21. Jahrhundert performativ vorgetragen.

What Time Is It on the Clock of the World* versammelt internationale Künstler*innen, Performer*innen und Musiker*innen mit neuen künstlerischen Arbeiten für Hamburg sowie internationale Theoretiker*innen und Aktivist*innen. Das Festival ist konzipiert von Sophie Goltz (Künstlerische Leiterin Stadtkuratorin Hamburg) in Zusammenarbeit mit Hengameh Yaghoobifarah (Journalistin, Redakteurin, Berlin).
 

Programm

Mittwoch, 04. Mai 2016
21 Uhr
Kampnagel, Konzert [Übersetzung Französisch > Englisch]
Casey (Rap de filles d’immigrés, Le Blanc-Mesnil/Paris)
 

Donnerstag, 05. Mai 2016
12–18 Uhr
Stadtraum Hamburg, Künstlerische Performances und Aktionen [Deutsch, Englisch, Spanisch]
María José Arjona (Künstlerin, Bogotá), Hannah Black (Künstlerin, Berlin), Regina José Galindo (Künstlerin, Guatemala-Stadt), Mujeres Creando (Aktivist*innen und Künstler*innen, La Paz), Alice Peragine (Künstlerin, Hamburg), Tracey Rose (Künstlerin, Durban)

19 Uhr
HFBK Hamburg, Szenischer Vortrag mit Gespräch [Deutsch]
Marlene Streeruwitz (Schriftstellerin, Wien)
 

Freitag, 06. Mai 2016
12–18 Uhr
HFBK Hamburg, Symposium [Übersetzung Deutsch < > Englisch] mit einer Szenographie von Anna Mieves (Künstlerin, Hamburg)
Mujeres Creando (Aktivist*innen und Künstler*innen, La Paz), Boaventura de Sousa Santos (Prof. Soziologie, Universität Coímbra), Sophie Goltz (Künstlerische Leitung Stadtkuratorin Hamburg), Che Gossett (Autor*in, Aktivist*in #blacklivesmatter, New York), Oliver Marchart (Prof. Politische Philosophie, Universität Wien), Michelle Teran (Künstlerin, Madrid), Marina Vishmidt (Doz. Kunsttheorie, Dutch Art Institute), WoMANtís RANDom (Filmemacher*in, Performer*in, Berlin)

20 Uhr
Kampnagel, Performatives Gespräch [Deutsch]
Johannes Paul Raether (aka Transformellea [Forschungsavatara], Berlin), Kerstin Stakemeier (Prof. Kunsttheorie und -vermittlung, AdBK Nürnberg)

21 Uhr
Kampnagel, Konzert und Festivalparty
Tami T (Queer-Elektro-Pop, Berlin), Zhala (Futuristic-Cosmic-Pop, Stockholm), DJ kos_mic q’andi (Hip-Hop-Oriental, Berlin)
 

Samstag, 07. Mai 2016
12–18 Uhr
HFBK Hamburg, Symposium [Übersetzung Deutsch < > Englisch] anschließend Afterglow (Bar + Musik)
Travis Alabanza (Performer*in, London), Nikita Dhawan (Prof. Politische Theorie / Frauen- und Geschlechterforschung, Universität Innsbruck), Tyler Ford (Medienaktivist*in, New York), Krishna Istha (Performer*in, London), Nina Möntmann (Prof. Kunsttheorie, The Royal Institute of Art, Stockholm / Hamburg), Nikos Papastergiadis (Prof. Kultur und Kommunikation, Universität Melbourne), Silent University Hamburg, Ovidiu Tichindeleanu (Philosoph, Chişinău und Cluj), Hengameh Yaghoobifarah (Journalistin, Berlin)
 

Sonntag, 08. Mai 2016
12–16 Uhr
HFBK Hamburg, Workshop [Englisch]
Michelle Teran (Künstlerin, Madrid), Nikos Papastergiadis (Prof. Kultur und Kommunikation, Universität Melbourne)
[Anmeldung (bis 3. Mai 2016) und Information unter: kontakt@stadtkuratorin-hamburg.de]

What Time Is It on the Clock of the World*

Internationales Festival zu Feminismus und öffentlichem Raum.
Performances, Lectures, Workshops, Konzerte.
4.—7. Mai 2016

Detailliertes Programm
Biografien

Freier Eintritt zu allen Veranstaltungen außer zu den Konzerten (Mittwoch: 8 Euro/ Freitag: 10 Euro/ Kombiticket: 15 Euro).

Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK)
Lerchenfeld 2
22081 Hamburg

Mit Bus und Bahn
U1 Wartenau, U3 Mundsburg
Bus 37 Mundsburg

kampnagel
Jarrestraße 20 22303 Hamburg

Mit Bus und Bahn
U3 Borgweg + 10 Min. Fussweg
U3 Barmbek + Bus 172/173 Jarrestraße (Kampnagel)
U3 Mundsburg + Bus 172/173 Jarrestraße (Kampnagel)