Silent University Hamburg. Public Seminar (2)

Dienstag, 23. Juni 2015, 19 Uhr
Burundi und die Ukraine. Eine Völkerfreundschaft im Kontext des Bildungssystems während der Zeit der Sowjetunion und nach ihrem Zerfall.
Vortrag von Alain-Aime Hatungimana (Dozent, Silent University Hamburg)
In französischer Sprache mit deutscher Übersetzung und englischer Konsekutivübersetzung.
W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V., Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg

In seinem Vortrag wird Alain-Aime Hatungimana über seine Erfahrungen als afrikanischer Student in der Ukraine zu Zeiten der Sowjetunion und nach deren Zerfall berichten.
Ende der 1950er Jahre erlangten viele ehemalige Kolonien in Afrika die politische Unabhängigkeit. So auch Hatungimanas Geburtsland Burundi, das bis 1918 unter deutscher und bis 1962 unter belgischer Kolonialherrschaft stand. Diese Unabhängigkeit verlangte von den jeweiligen Ländern, sich gänzlich neu zu strukturieren, wodurch eine erhöhte Nachfrage nach gut ausgebildeten Fach- und Führungskräften entstand. Die UdSSR sah darin eine Chance, den sowjetischen Einfluss in diesen Teilen der Welt zu stärken, indem sie kostenlose Studienplätze anbot. Im Unterschied zu den sowjetischen StudentInnen mussten die GaststudentInnen keinen ideologischen Unterricht besuchen. Herausgehoben wurden eher die Lehrinhalte, die im Interesse der Herkunftsländer standen. Vornehmlich sollten die GaststudentInnen, häufig auch die Kinder der Eliten, durch ihre Ausbildung in der UdSSR an eine wohlwollende Neutralität herangeführt werden.

Alain-Aime Hatungimana geboren in Bujumbura in Burundi, studierte Technikwissenschaften in der Ukraine und arbeitete als Ingenieur für Elektrotechnik in Burundi und der Ukraine.