Badegäste. Linzer Kunststudierende stranden auf der Hamburger Elbinsel

22. Juni — 28. Juni 2015

Robinson Stärk, geboren 1985, versucht sich gerne als Herr von Modellwelten und experimentiert mit dem Eigensinn des Lebendigen. Da es kein Außerhalb von Narration gibt, gilt es Raum für eine „ecriture organique“ zu lassen. Logisch: No space is innocent.

Stepha K. Farkashazy, geboren 1982, bewohnt die „thick margins“ zwischen Wissenschaft und Kunst. Als Schwellenreiterin arbeitet sie vom Bewusstsein aus, dass jedes Medium ein Speichermedium ist, nicht zuletzt die dichte Lehrstelle künstlerischer Positionalität selbst: staying sane in the membrane.

Felix Pöchhacker ist Bildhauer bzw. progressiver Maler. Dabei mag er kein plastisches Geschrei und interessiert sich mehr für die Arbeit am Eigengewicht von Antagonismen und der Reorganisation von materieller Historizität: Auch ein Beton-Abguss ist ein Palindrom und Geschichte wiederholt sich nicht, sie reimt sich.

Rebekka Hochreiter arbeitet am liebsten intuitiv und experimentell, was beides Synonyme für andere Rationalitäten sind. Den Widerspruch entdeckt sie genauso in PU-Schaum wie in schwimmenden Dörfern; außerdem findet sie es pervers, wenn ein gut ausgearbeitetes Foto 100 Euro kosten muss: Exuberance is beauty.

Elke Kiewegs Mörder sprechen eine gute Prosa, weshalb sie lieber visuelle und situative Lyriken schafft: At the end, its all white.

Melanie Ludwigs Lieblingstitel einer eigenen Arbeit ist „ohne Titel“, am künstlerischen Diskurs interessieren sie am meisten die unterschiedlichen Gesichtspunkte. Wobei: Sommersprossen sind auch nur Gesichtspunkte.

Moritz Matschke interessiert sich für performative Miniaturen, die auch überproportional ausfallen dürfen. Gegenwärtig arbeitet Matschke unter anderem  zum Pädagogischen zwischen Antonio Gramsci und Jacques Rancière. Ein Hirn wäscht das andere und beide bleiben schmutzig.

Evelyn Wallner haben es die Multidimensionalitäten menschlicher Existenz, Reflexivität und Diskursivität angetan. Alles zu sagen ist das Geheimnis der Langeweile.

Claudia Keil schätzt figurative Ensemble aus dorsaler Perspektive, Farben und Atmosphären, die das Ausharren in melancholischer  Vertrautheit zulassen. Dabei müssen schlichte Dorflandschaften und blöde Fertighäuser nicht stören, im Gegenteil. Es gibt’s kein Draußen: Du bist Teil der Lösung, Teil des Problems oder Teil der Landschaft.

Anna Pech hat weder was für Formalismus noch Inhaltismus über, stattdessen betätigt sie sich lieber als Formschmugglerin. Fährten verwischen und neue legen. (What if anything can justify art?) Die Routinen der Kritik zum Stottern bringen.

Photo: Paula Pohle